Es ist ein ruhiger Abend, man erledigt noch schnell ein paar Dinge; räumt auf, bringt den Müll raus, geht mit dem Hund spazieren und begibt sich noch spontan mal auf ein kleines Grusel-Abenteuer. Und was haben Orte wie Schule, Müll-Deponie, Pool und Friedhof gemeinsam? Genau, sie sind wie dafür geschaffen, um seine große Schwester alleine, nachts im Stockfinsteren suchen zu gehen!
Am 25. Oktober 2016 erschien das Survival Game in den Steam Stores, drei Tage später war es auch für die PlayStation Vita verfügbar.
Für ein kleines Mädchen wird diese Nacht zu einer der unvergesslichsten. Bei einem Abendspaziergang wenden sich alle Dinge zum Schlechten, als die Kleine einen tragischen Unfall miterlebt. Kurz darauf verschwinden sowohl ihr Hund „Poro“, als auch ihre ältere Schwester, woraufhin sich das Mädchen dazu entschließt diese in den düsteren Straßen der kleinen nächtlichen Stadt suchen zu gehen, wo jedoch bereits allerlei Schatten und Geister in den Gassen auf sie warten.
Auf ihrer seltsamen Reise begegnen der Protagonistin Yokai in allen Formen und Farben, welche je nach Art des Phantoms eine andere Strategie erfordern. Insgesamt stehen einem die Möglichkeiten des Versteckens, Überlistens oder Umgehens zur Verfügung, während zwischenzeitlich fleißig nach Hinweisen gesucht werden muss.
Gameplay
Das erste Key-Item, welches man im Spiel erhält ist eine Taschenlampe in deren Licht Geister zum Vorschein kommen. Sollte es einem allerdings nicht gelingen sich rechtzeitig auf die Socken zu machen, bleibt einem nur noch übrig sich im Gebüsch niederzulassen und zu hoffen, dass die bösen Seelen von dannen ziehen. Ein Hindernis stellt dabei der Zustand des Charakters dar, denn je näher einem Yokai kommen, desto panischer wird das arme kleine Mädchen und verliert dadurch an Ausdauer und Geschwindigkeit, was sich vor allem am Rasen ihres Pulses bemerkbar macht.
Es ist nicht immer leicht sich den Weg durch eine so große Anzahl an Angreifern zu bahnen, doch um zahlreiche Verluste des Fortschritts zu vermeiden, kann man auf dem Weg gelegentlich an sogenannten Jizo-Statuen speichern. Dazu legt man den Göttern eine kleine Opfergabe im Wert von 10-Yen-Münzen dar, welche man häufig mal auf der Straße findet. Zusätzlich kann man, nachdem ein Quick-Save erfolgt ist auch zwischen den Statuen reisen.
Umsetzung im Überblick
Graphik und Sound erzeugen im Spiel eine einzigartige Mischung. Die Designer legen trotz zweidimensionaler Tiefe sehr viel Wert auf Detailreichtum und Atmosphäre. Obwohl die Straßen der kleinen Stadt meist in fast undurchdringliches Zwielicht gehüllt sind, sind Umgebung und Gegner liebevoll verarbeitet und in den recht simplen Welten, die Yomawari zu bieten hat, scheinen die Monster umso stärker herauszustechen. Weniger ist halt manchmal doch mehr!
Dies gilt auch für den Sound, denn im Spiel existiert keine Hintergrundmusik. Jedes Geräusch in den verlassenen Gassen versetzt den Spieler in helle Aufruhr und vermittelt einen glaubhaften Einblick in die Lage des kleinen Mädchens.
Für Liebhaber von Controllern gibt es hier zudem auch die Möglichkeit von einem Gebrauch zu machen.
„It’s almost as kowai as it is kawaii.“
Wer allerdings hier den Hardcore-Horror sucht, wird wahrscheinlich etwas enttäuscht werden. Yomawari zeichnet sich dadurch aus den Spieler auf einem konstanten, jedoch subtilen Stress-Level zu halten, sodass dieser unter Druck gesetzt ist und mit ständiger Vorsicht durch die Straßen ziehen muss. Auf diese Art und Weise wird die Spannung gehalten und der Spieler findet sich besser in die lebensbedrohliche Situation der Protagonistin ein. Den Feinschliff geben dem Spiel jedoch die schaurigen Verfolger.
Ob sich knapp 20 Euro für maximal 6 Stunden Spielzeit lohnen ist Ansichtssache, doch für Fanatiker der japanischen Sagenkultur definitiv ein Erlebnis, welches mit vielen Überraschungen auftrumpfen kann. Hinter der Niedlichkeit steckt doch ein Gruselspaß, der sich gewaschen hat!
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