In Deutschland hat man es als Otaku manchmal schon nicht schwer. So hat das Wort Otaku eine ebenso große Wandlung hinter sich, wie die Szene insgesamt in der Bundesrepublik.
War es noch im letzten Jahrhundert sehr viel schwerer gleichgesinnte zu finden. Mittlerweile ist es schon fast ein Luxusproblem sich seinen Conventionkalender für das Jahr zu erstellen. Von den Vielen sticht dabei die Dokomi am meisten heraus. So ist sie nicht nur mit rund 40.000 Besucher mittlerweile eine der bekanntesten, sondern wird von den Verantwortlichen auch langsam mit der Japan Expo aus Paris verglichen. Diese ist mit rund 250.000 Besuchern die Größte ihrer Art ausserhalb Japans. Dieser Vergleich kommt auch nicht von ungefähr. So hat die Dokomi vor 10 Jahren noch in einer Schule begonnen mit rund 400 Teilnehmern, hat man heute eine enorme Steigerung gemacht. Mit diesem Jahr hat man aus der Schule vier Messehallen gemacht. Da wir von Qtaku auch letztes Jahr vor Ort waren, dürft ihr an der Stelle keine erneute Berichterstattung erwarten was denn die Dokomi ist. Wir möchten viel mehr einen Vergleich ziehen. Zwischen der Dokomi 2016 und der Dokomi 2017.
Den Artikel vom letzten Jahr findet ihr Hier
Als mittlerweile langjähriger Fan Japanischer Zeichenkunst ist es schön mit anzusehen wie weit wir in Deutschland gekommen ist und wie groß der Wandel ist. Wie oben angemerkt ist die Dokomi dieses Jahr noch ein Stück grösser geworden. Als die mittlerweile bekannteste Convention Deutschlands ist sie auch mit Recht über die Rheingrenzen hinaus präsent. Die Vergrößerung der Fläche war daher eine logische Schlussfolgerung. Im letzten Jahr hatte man noch 1 große Halle auf 2 Etagen. Die Halle wurde dabei für die Händler genutzt. Während man Bühne und Zeichner-Stände in die obere Etage legte. Der Nachteil dieser Aufteilung war, dass der Bühnenplatz recht klein war und man mit einer Schlange rechnen musste vor dem Bühneneingang und man trotz anstehen keine Garantie hatte in seine Wunschvorstellung zu kommen. Man spürte an allen Ecken die 31.000 Besucher des letzten Jahres. Eine Fülle an Menschen die auf Conventions dieser Größenordnung nicht unerwartet ist. In diesem Jahr hat man mit den 4 Hallen einen großzügigen Platz gehabt der vielen entgegenkam. Die vorhin angesprochene Bühnenproblematik, die es auf einigen Conventions gibt, wurde einwandfrei gelöst mit einer eigenen Halle nur für die Bühne, sowie einem eigenen Bereich für die Cosplaybühne. Eine eigene Halle für Händler, sowie für Fanstände und dem Bring & Buy runden das Gesamtkonzept ab. So das man lediglich auf einer ausgiebigen Shoppingtour das Gefühl hatte, sich in einer riesigen Masse zu bewegen. Insgesamt ist der Platz gegenüber dem Vorjahr eine riesige Verbesserung.Das Programm selbst, war wie im Vorjahr, gerichtet an eine breite Masse um jedem etwas zu bieten. Im Vorjahr hat man bei den Workshops einen größeren Fokus darauf gelegt Japan den Einheimischen etwas näher zu bringen. In diesem Jahr wollte man eher die Cosplayer ansprechen.
Ein gutes Programm und viel Platz sind schon mal 2 Dinge die eine gute Convention ausmachen. Bei allem Lob steckt der Teufel aber, wie immer, im Detail. Kinderkrankheiten sind bei einem Umzug dieser Größenordnung einfach fast nicht vermeidbar. Leider hat man hier im Jahr 2017 sehr sensible nerven getroffen. So haben sich viele beschwert über die Organisation des Einlasses. Wenn man punktgenau um 10 Uhr in die Halle wollte, so geschah dies über einen einzigen Einlass in Form einer etwas breiteren Tür. Dem vorne ran kam ein Sicherheitscheck und dem vorangestellt war eine ellenlange Schlange. Dies bedeutete bei milden Sommertemperaturen stundenlanges Anstellen in der Morgensonne. Da mann nicht zwingend darauf vorbereitet ist solange in der Sonne zu verharren, rief prompt den Notarzt auf den Plan, der die kollabierten Besucher versorgen musste. Der Sicherheitscheck wurde dabei nicht so ernst genommen wie man es als Besucher wohl gerne hätte. So wurde ich beim Sicherheitscheck gefragt ob in meiner Sporttasche Glasflaschen habe. Auf meine Verneinung hin wurde ich ohne weiteres Prüfen durchgewunken. Die Kritik die sich hier auf den sozialen Netzwerken bildete, ist im Jahr 2017 leider durchaus nachvollziehbar. Die Organisation hat diese Kritik Samstag Abend jedoch direkt umgesetzt, so das man Sonntag schon eine erhebliche Verbesserung merkte. Lediglich der Einlass war immernoch ein Problem. Dies merkt man, dann auch daran, dass die Einlasstickets für das Maidcafe innerhalb einer halben Stunde weg waren. Was ein deutliches Problem ist, wenn man die Einlasschlange erst gegen 11 Uhr bewältigt hat.
Insgesamt sind dies Kinderkrankheiten und man hat zwischen Samstag und Sonntag auch gemerkt das die Verantwortlichen hier die Kritik wahrgenommen haben und verbessert haben im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Die Dokomi ist zurecht hoch oben auf der Liste der meistbesuchtesten Conventions. Von der Schule in mehrere Hallen und ich bin mir sicher, dass man in weniger als einem jahrzehnt den Sprung auf die Ebene der Pariser Expo schafft.