Unsere Hauptstadt ist für vieles bekannt, doch zweifelsohne zählt der Begriff „Hauptstadt der Messen“ nicht gerade dazu. Um das für die Zukunft ein wenig zu ändern hat sich das AnimeRadio, sowie der Anime Kultur Verein etwas besonderes für die Hauptstadt überlegt. Mit einem Ticketpreis, der sich sicherlich sehen lassen konnte, fand vom 3. bis 5. Juni 2016 die Anime Messe Berlin statt.
Schwerpunkt dieser Messe lag nicht bei den Neuheiten, wie man es zum Beispiel von der Leipziger Buchmesse kennt, sondern ganz klar die Bühne. Dabei hat man nicht nur einheimische Stars eingeladen, sondern auch bekannte Grössen aus Übersee. Darunter fallen natürlich die beliebten Vocaloids, wie auch Haruka, DoraNeko und die beliebte Amanda Lee, die durch ihre Anime-Covers auf Youtube berühmt wurde.
Die Liste an einheimischen Stars der Szene ist genauso lang wie beeindruckend. Angefangen bei Koyuki Mizuno, die durch ihre selbst kreierten Choreographien etwas für das Auge ist, bis hin zu der berühmten Naruto Rap Society, die dem Publikum ordentlich einheizte.
Von Showgruppen wie Yume Musical, bis hin zu der J-Köchin Angelina Paustian. Das Programm lässt jedenfalls für sich sprechen und sollte für jeden etwas bieten können.
Obwohl die Messe offiziell erst am Samstag begann, hat man sich dazu entschieden, Freitag schon einen Vorgeschmack auf die Folgetage zu bieten. Mit einem rund vierstündigen Programm der asiatischen Gäste hatte man berechtigterweise einen vollen Saal mit einer menge Stimmung.
Samstag und Sonntag erlebte man dann die ganze Vielfalt des Programms. Abrunden wollte man das ganze dann durch ein Animekino, welches man in einem Nachbargebäude fand, sowie eine Auswahl an Workshops und natürlich kleinen Ständen zum Erwerb von Merchandise.
Einen Eindruck auf die diversen Künstler könnt ihr wie gewohnt über unseren Youtube-Kanal erleben.
Bei so viel Lob am Programm steckt meistens der Teufel leider im Detail. Die AnimeMesse ist ein junges Projekt, das mit den knapp dreitausend Besuchern über das Wochenende sichtlich etwas überfordert war. So mussten 3 Helfer gefragt werden, ob es für die zahlreichen Cosplayer auch eine Garderobe gibt, die es leider nicht gab. Auch, dass die meisten Helfer nicht wussten, wo welcher Showact auftreten würde. Ein übereifriger Sicherheitsbeauftragter am Eingang, der auch rauchend Taschen durchsuchte, half einem professionellen Auftritt des Teams sicherlich nicht weiter.
Bei den Auftritten auf der Hauptbühne konnte man verschiedene Patzer seitens der Technik erkennen. So kam es schonmal vor, dass falsche Lieder abgespielt worden sind, was Publikum und Showacts gleichermassen verwirrte oder dass der Technik-Ablaufplan bei vollem Publikum offen projeziert wurde auf die Leinwand.
Trotz all der Mankos kann man hier jedoch sicherlich einen Grundstein für eine Messe erkennen, die versucht, ein fester Bestandteil des Messekalenders zu werden. Wenn man an der Orginsation arbeitet, wird man hier trotz der recht teuren Tickets in den folgenden Jahren einige Herzen höher zum schlagen bringen können.