Das Spiel, Hellblade – Senua’s Sacrifice, vom Publisher und gleichzeitigen Entwickler, Ninja Theory, welcher für Titel wie Heavenly Sword, Enslaved oder das stark kritisierte DmC: Devil May Cry bekannt ist, kam weltweit am 8. August 2017 für PC und PlayStation 4 heraus.
Der Titel fällt dabei unter die „Independent AAA“ Action Spiel Kategorie, welche so vom Entwickler betitelt wurde und es handelt sich dabei, laut Ninja Theory, um ein Spiel, welches qualitativ so gut wie ein AAA Titel sein, aber nicht genau so viel kosten soll wie eines und nicht durch einen größeren Publisher unterstützt wird. Dies macht sich stark im Preis bemerkbar, da Ihr das achtstündige Spiel für nur ca. 30€ erwerben könnt.
In besagtem Spiel, übernehmt Ihr die Kontrolle über die keltische Kriegerin, Senua, die an ständigen Angstzuständen und Psychosen leidet, welche ihre Wahrnehmung stark beeinträchtigen, welche sich im Gameplay auch bemerkbar machen in Form von atmosphärischen Effekten, Visionen und mehr. Dies soll dem Spieler einen kleinen Einblick in die Wahrnehmung und Gefühlswelt von betroffenen Menschen zeigen.
Die Developer haben sich nämlich hierfür extra mit Neurowissenschaftlern und Betroffenen auseinandergesetzt, da ihnen wichtig war, das in der Spielgemeinschaft immer noch heikle Thema von psychischen Erkrankungen realistisch und nicht künstlich überspitzt herüber zu bringen, was Ihnen mit dem Spiel relativ gut gelingt.
Senuas Ziel ist ihren gefallenen Geliebten, Dillion, aus der Unterwelt(Hel) zu befreien und auf dem Weg zu diesem, muss sie mit ihren eigenen Dämonen kämpfen.
Dabei wird man von Anfang an ohne jegliche Tutorials, HUDs, Inventare, Waffenauswahlen und sonstiges ins Spielerlebnis geworfen und muss selber erkunden und herausfinden, wie man voran kommt. Der einziger Wegweiser hierbei sind die vielen verschiedenen Stimmen, die Senua und somit auch der Spieler durchgängig im Spiel in verschiedenen Lautstärken, aus verschiedenen Richtungen durcheinander sprechen, flüstern und schreien hört, weswegen auch empfohlen wird mit Kopfhörern zu spielen, um sich so besser bei dem Surround Sound orientieren zu können.
Man könnte nun meinen, dass die Stimmen einem immer helfen, aber hierbei ist Vorsicht geboten, da diese nicht ausschließlich wohlgesonnen sind, sondern einen auch gerne ab und an in die Irre führen. Dazu kommt noch, dass die Heldin an einer schwarzen Seuche leidet, welche mit jedem Tod des Spielers immer weiter den Arm herauf wandert, bis sie schließlich Senuas Kopf erreicht hat, was einen Perma-Death bedeutet. Ja, Ihr habt richtig gelesen, sterbt Ihr zu oft, so verspricht das Spiel einen Perma-Death, der Euch das Spiel von vorne beginnen lässt.
Man fühlt sich beim Spielen ohnehin schon beunruhigt, aber dieser Faktor setzt einen noch mehr unter Druck, denn es gibt auch etappenweise normale Kämpfe und Bosskämpfe, welche man beschreiten muss. Das Kampfsystem besteht hierbei lediglich aus drei Handlungsmöglichkeiten: Ausweichen, Angreifen und Blocken.
Bonus ist eine Fokus-Fähigkeit, mit der man zusätzlich die Zeit verlangsamen kann, was die Kämpfe noch simpler macht, denn diese sind nicht sehr anspruchsvoll, da dies nicht Hauptmerk des Spiels sind, sondern die Unsicherheit, die man beim Spielen fühlen soll und das Erkunden der Story. Dies tut man, indem man durch die stimmungsvolle Unterwelt wandert, den Stimmen lauscht, gelegentlich kämpft und einige, doch recht einfache Umgebungs-, Schalter- und Perspektivenrätsel löst, um ans Ziel zu gelangen.