Ein Jahr ist es nun her, dass Nintendo Pikachu und Konsorten auf die neue Gegend Alola losgelassen hat. Im gewohnten Rhythmus erscheint dabei dieses Jahr eine Sonderedition zu der hawaiianischen Version der Taschenmonster. Viele Fans hatten sich im Vorfeld ja eine Neuauflage der vierten Generation gewünscht. Nintendo jedoch wollte nicht nach Sinnoh und entschied sich hierbei noch etwas in Alola zu verweilen. Statt Sonne und Mond haben wir somit dieses Jahr Ultrasonne und Ultramond bekommen. Was diese Versionen so Ultra macht und ob es sich lohnt nach Sonne und Mond erneut eine Alolaedition zu kaufen erfahrt Ihr dabei auf der folgenden Welle an Zeilen.
Gut zugegeben, dass war jetzt vielleicht nicht der beste Wortwitz. Dabei beschreibt das Wellenreiten ganz gut Nintendos aktuellen Trend. Auf einer Welle reiten bei der nicht nur Neulinge Ihren Spaß haben, sondern auch alteingesessene Fans Ihre Eastereggs entdecken. Dieser Mix wird auch bei diesen Versionen fortgesetzt. Die Grundelemente sind dabei gleich geblieben. Ein Fast-Jugendlicher macht sich auf die Socken seine Heimat zu erkunden und trifft dabei auf die bunte Welt zusammen mit seinem Starterpokémon. Im Laufe seiner Inselwanderschaft trifft er nicht nur die netten Inselcapitäns, sondern auch auf die Rüpel von Team Skull. Das Grundschema wirkt dabei wie eine aufgefrischte Version von Sonne und Mond. Was sich dann in den späteren Spielstunden präsentiert, ist dann doch ein klein wenig mehr. So gibt es neue Minispiele auf denen man auf ein Pokémon reiten kann. Das erste davon is ein, für die Region typisches, Surfspiel. Das zweite wird aus Spoilerschutzgründen mal nicht detailliert erläutert, aber soviel sei gesagt: Als Belohnung dafür bekommt man die Gelegenheit die verschiedenen legendären Pokemon aus sieben Generationen Pokémon zu fangen.
Die Geschichte konzentriert sich dabei dieses mal mehr auf Necrozma, ein legendäres Pokémon das Licht verschlingt. Necrozma hatte in Sonne und Mond nur einen kleinen Auftritt am Rande, bei dem man es ohne weitere Erklärung fangen konnte. Jetzt gibt es eine eigene Geschichte die es in die Mythen rund um Alola fest einbindet und somit den Kernunterschied zu der normalen Version darstellt. Dabei weicht die Geschichte, ab einem späteren Zeitpunkt komplett ab von der Normalen. Zusammen mit kleineren Änderungen an Häufigkeit bestimmter Pokémon waren das stets die Änderungen die uns bei einer Sonderedition erwarten durften. Nintendo entschied sich hier noch etwas draufzusetzen und dem Wort „Ultra“ noch etwas mehr Kraft zu geben. So erwarten einen mehrere neue Pokémon, die es vorher noch nicht gab. Dies bringt natürlich etwas mehr Schwung in den regionalen Pokédex. Dieser hat ebenso wie andere Features ein Update bekommen und kann euch nun einen Boost auf Statuswerte oder andere nützliche Fähigkeiten geben. Neben den Features für den Kampf gibt es auch einige Neuerungen für die Hardcore Fans der Serie. So ist es nun möglich mit diversen Pokémon die man in den zahlreichen Orten antritt zu interagieren und mit Ihnen etwas zu spielen. Neben dem neuen Fotoclub sind dies aber Änderungen die für Turnierspieler recht uninteressant sein dürften.
Alola präsentiert sich dabei nicht nur in einer abgeänderten Version, sondern auch die Trainer geben sich hier besonders viel Mühe. So wird man öfters das Gefühl bekommen, dass man den ein oder anderen Sieg nur sehr knapp errungen hat. Bei anderen Generationen war der Gang durch die Hauptgeschichte noch recht einfach. Gerade hier hat Nintendo etwas angezogen. Was für viele Spieler einen besonderen reiz darstellen dürfte, aber gerade für Neueinsteiger an den ein oder anderen Punkt für Frustration sorgen dürfte.
Rundum darf man nicht den Fehler machen Ultrasonne und Ultramond mit Sonne und Mond zu vergleichen. Eine neue Welt, eine neue Generation sind natürlich mehr als eine Deluxe-Version der jeweiligen Generation. Viel mehr muss man diese Spiele mit Platin oder Schwarz und Weiss 2 vergleichen. Spiele die von vielen Fans gefeiert werden für den Zusatzcontent. Die Ultraeditionen werden sich hier erwartungsgemäß einreihen. Das dann nicht weil Pokémon nach wie vor im Hype ist, sondern dank der zahlreichen neuen Features, die nicht nur für Sammler, sondern auch für Turnierspieler diese Spiele zu einer lohnenswerten Investition macht.
Ultrasonne und Ultramond spielt sich wie eine Deluxeversion einer sowieso sehr guten Generation an Pokémon. Die nicht nur ihrem eigenen Stil sehr treu bleibt, sondern auch einen Charme versprüht wie keine Generation zuvor. Nintendo ist nochmals einen Schritt weitergegangen und füllt die Geschichte mit mehr Leben und die Inseln mit mehr Spaß für den Spieler. Klar kann man diesen Stil kritisieren, aber wie vieles ist das Geschmackssache. Mir hat Ultrasonne und Ultramond von Anfang bis Ende viel Spaß gemacht und ich kann sie ruhigen Gewissens als meine Lieblingsgeneration bezeichnen.