Ihr kennt Dark Souls, ihr kennt Bloodborne, aber kennt ihr auch Nioh? Nioh erschien am 8.2.2017 für die PS4 und am 7.11.2017 für den PC.
Nioh spielt Anfang des 17. Jahrhunderts in einer fiktiven Version der Sengoku-Zeit, als Japan sich in der Mitte eines Bürgerkrieges befand. Die Story basiert auf dem Leben des „Western Samurai“ William Adams, in Japan auch als Miura Anjin bekannt, mit übernatürlichen Elementen.
Gleich am Anfang des Spiels erwacht ihr im „Tower of London“ und lernt im Verlaufe des Levels die Grundsteuerung. Auf eurem Weg werdet ihr an Schreinen vorbeikommen, an denen ihr „beten“ könnt. Dies sind quasi die „Kontrollpunkte“, aber nur, wenn ihr an ihnen betet. Solltet ihr im Laufe des Spiels sterben, werdet ihr zum letzten Schrein, an dem ihr gebetet habt, wiederbelebt. Allerdings ohne euer bis dahin gesammeltes „Amrita“. Schafft ihr es, ohne auf dem Weg dorthin zu sterben, zu der Stelle, an der ihr gestorben seid, wartet dort auf euch eurer Grab, das ihr aufheben könnt. Dadurch erhaltet ihr euer Amrita zurück und später auch euren Schutzgeist. Aber dazu später. Solltet ihr jedoch auf dem Weg dorthin erneut sterben, verschwindet das Grab und damit auch all euer Amrita, das am Grab auf euch gewartet hat. Alle Aktionen wie Angreifen, Rennen, Blocken, Ausweichen und die Benutzung von Fähigkeiten verbrauchen „Ki“. Dargestellt durch die grüne Leiste oben links im Spiel. Habt ihr euer Ki verbraucht, geht eurem Charakter die Puste aus und ihr seid eurem Gegner für kurze Zeit schutzlos ausgeliefert. Dies lässt sich aber leicht durch kurze Pausen zwischen den Aktionen verhindern, denn wenn ihr nichts der oben genannten Aktionen macht, regeneriert sich euer Ki mit der Zeit wieder. Am Ende des Levels wartet euer erster Boss auf euch, der allerdings kein Problem darstellen sollte. Habt ihr das Level geschafft, geht es auf nach Japan und zum eigentlichen Teil des Spiels. Ab hier könnt ihr unter anderem auch euer gesammeltes Amrita an Schreinen benutzen um euer Level zu erhöhen.
Nun müsst ihr euch für 2 Waffen und einen Schutzgeist entscheiden. Ihr habt die Wahl zwischen Schwert, Doppelschwerter, Speer, Axt und Kusarigama. Habt ihr 2 Waffen gewählt, werden euch 3 Schutzgeister vorgestellt, aus denen ihr einen wählen müsst. Jeder Schutzgeist hat andere Fähigkeiten. Dies sind natürlich keine endgültigen Entscheidungen. Ihr könnt alle Waffen und Schutzgeister im Laufe des Spiels erhalten und benutzen. Wählt einfach was für euch am angenehmsten ist. Seid ihr mit eurer Wahl zufrieden, könnt ihr entweder gleich loslegen oder falls ihr noch mehr Hilfe braucht eine Tutorialmission spielen.
Nachdem ihr die 1. Hauptmission in Japan abgeschlossen habt, erlangt ihr Zugriff auf die Karte, welche zugleich viele neue Sachen freischaltet. Darunter den Schrein, den Waffenschmied, das Dojo, die Torii-Pforte, das Verborgenes Teehaus und das Lager.
Am Schrein könnt ihr euer Level erhöhen, euren Schutzgeist wechseln, solltet ihr mehrere Schutzgeister besitzen, Items opfern, um Amrita zu erhalten und einen Kodama Segen auswählen. Für letzteres müsst ihr diese allerdings erst in den Missionen finden, also haltet immer schön die Augen offen nach diesen kleinen, grünen Waldgeistern. Innerhalb einer Mission erlaubt euch der Schrein außerdem noch einen „Ochoko-Becher“ zu opfern und damit andere Spieler in eure Mission zu beschwören, falls ihr mal Hilfe brauchen solltet oder das Spiel einfach zu zweit genießen wollt.
Beim Waffenschmied könnt ihr Items kaufen und verkaufen, neue Waffen schmieden, das Level einer Waffe oder Rüstung mithilfe von Seelenbild erhöhen, das Aussehen einer Waffe oder Rüstung ändern, eure Frisur und euren Bart ändern, Waffen neu schmieden, wodurch ihr ihre Fähigkeiten ändern könnt und Waffen zerlegen. Je öfter ihr das Level einer Waffe oder Rüstung mit Seelenbild erhöht, desto teurer wird es.
Im Dojo schaltet ihr im Laufe des Spiels mehrere Missionen zu den jeweiligen Waffen frei oder könnt einfach die Steuerung trainieren.
Die Torii-Pforte erlaubt es online mit anderen zu spielen, von anderen Spielern in Missionen, die ihr schon abgeschlossen habt, beschwört zu werden oder im PvP gegen andere Spieler zu kämpfen.
Im Verborgenen Teehaus, welches im Laufe des Spiels erst freigeschaltet wird, könnt ihr euren gesammelten Ruhm dafür benutzen, um ihn gegen eine Vielzahl von Sachen einzutauschen und einem Clan beitreten. Jeder Clan gibt euch 2 unterschiedliche Boni.
Im Lager könnt ihr Items, die ihr nicht benötigt, aber auch nicht verkaufen wollt, lagern.
Habt ihr euch dafür entschieden am Schrein zu leveln, müsst ihr euch nun noch entscheiden in was ihr euer Level investieren wollt. Körper, Herz, Ausdauer, Stärke, Fähigkeit, Geschicklichkeit, Magie und Geist stehen euch zur Auswahl. Jeder Wert beeinflusst unterschiedliche Punkte. Des Weiteren erhöhen die ersten 6 Werte den Schaden bestimmter Waffen. Welcher Wert für welche Waffe steht und was beeinflusst, lässt sich mit einem Druck auf die Options-Taste am Controller feststellen. Es ist übrigens möglich mithilfe eines Items, welches ihr beim Schmied kaufen könnt. sein Level zurückzusetzen und seine Punkte erneut zu verteilen. Solltet ihr also im Laufe des Spiels feststellen, dass ihr einen Fehler gemacht habt oder wollt auf eine andere Waffe wechseln, ist das kein Problem. Nur solltet ihr euch dabei nicht zu oft vertun, denn das Item wird mit jedem Mal teurer.
Im Laufe des Spiels schaltet ihr immer mehr Regionen von Japan frei und trefft dabei auf historische Figuren, wie Hattori Hanzo oder Tokugawa Ieyasu und erweitert euren Bestand an Schutzgeistern. Jede Region setzt die Story fort. Zusätzlich zu den Hauptmissionen gibt es auch Nebenmissionen, welche vom „einfachen“ Itemfinden bis hin zum „schwierigen“ Doppel- oder Trppel-Bosskampf gehen.
Solltet ihr die Story auf „Weg des Samurai“ durchgespielt haben, und Lust auf mehr haben, lässt euch Nioh nicht im Stich. Neben dem nun freigeschalteten „Abgrund“, welcher aus 999 Level besteht, welche immer schwieriger werden, aber auch immer besseres Equipment verspricht, besitzt Nioh noch 4 weitere Schwierigkeitsgrade („Weg des Starken“, „Weg des Dämons“, „Weg des Weisen“ und „Weg des Nioh“) und 3 Erweiterungen/DLC. Des Weiteren könnt ihr ab „Weg des Starken“ einen 2. Schutzgeist ausrüsten und eure Schutzgeister ebenfalls mit Amrita leveln.
Um den jeweils nächsten Schwierigkeitsgrad freizuschalten, müsst ihr die letzte Hauptmission des jeweils leichteren beenden. Jeder Schwierigkeitsgrad ist eine neue Herausforderung und erhöht die Level der Missionen drastisch, aber verspricht dafür auch viel bessere Belohnungen. Denn das beste Equipment, ätherisches/oranges, dropt erst ab „Weg des Weisen“ und mit „Weg des Nioh“ könnt ihr eure Werte bis 200 aufleveln. Wer also schnell das Max Level von 750 erreichen will und jeden Wert auf 99 bringt, der kann in „Weg des Nioh“ noch mal ordentlich seinen Charakter überarbeiten. Aber selbst für die Leute, die Level 750 erreicht haben, ist noch lange nicht Schluss. Nach Level 750 habt ihr noch weitere 1000 Level, die ihr in Leben, Angriff, Verteidigung oder Glück investieren könnt.
Nachdem Bloodborne mich leider nicht überzeugen konnte ein Fan des Souls Genre zu werden, hat Nioh es geschafft. Anfangs hatte ich Angst, dass es nach dem 1. Mal durchspielen eintönig wird, aber das ist bis heute nicht eingetroffen. Vor allem mit Freunden wird das Spiel nie langweilig. Mit jedem Schwierigkeitsgrad werden die Missionen interessanter, weil man nie weiß was neues dazu gekommen ist. Souls Fans sollten Nioh auf jeden Fall eine Chance geben oder sich auf Nioh 2 freuen, dass dieses Jahr erscheinen soll.